Elie Wiesel, geboren am 30. 9. 1928 im nordsiebenbürgischen Sighet (seit 1940 von Ungarn besetzt), Sohn eines jüdischen Kaufmanns, strenge rabbinische Schulausbildung im Geiste chassidischer Frömmigkeit. 1944 mit Eltern und einer jüngeren Schwester in deutsche Konzentrationslager deportiert; Elie Wiesel überlebte als Einziger seiner Familie. Am 11.4.1945 wurde er in Buchenwald befreit, ging nach Paris, studierte an der Sorbonne (1948–1951). Auslandskorrespondent (bis 1966) für „Yediot Ahronoth“ (Tel Aviv) in Paris und New York. Reisen nach Indien. Nach schwerem Unfall Wohnsitz in New York; ab 1972 lehrte Wiesel am dortigen City College Literatur, Philosophie und Judaismus; Staatsbürgerschaft der USA. 1967 ist Wiesel mit der Ehrendoktorwürde von weit über 50 Universitäten in den USA, Israel, Frankreich u. a. ausgezeichnet worden. 1978 Lehrstuhl an der Universität Boston. Ab 1979 Vorsitzender des vom amerikanischen Präsidenten Reagan ins Leben gerufenen „Holocaust Memorial Council“. Verheiratet mit einer aus Wien gebürtigen Emigrantin; ein Sohn. Er starb am 2. 7. 2016 in New York.
* 30. September 1928
† 2. Juli 2016
von Ursula Homann
Essay
Bekannt wurde Elie Wiesel in der Bundesrepublik zunächst nicht so sehr durch sein literarisches Werk als vielmehr durch sein Auftreten im Weißen Haus am 19. 4. 1985. An jenem Tage erhielt er die Goldene Medaille des Kongresses und beschwor bei dieser Gelegenheit ...